Seit diesem Semester gibt es an der Hochschule endlich einen fakultätsübergreifenden Pool für Moodle-Aufgaben als Pilotumsetzung mit Aufgaben zur Mathematik. Herzlichen Dank an dieser Stelle mit den besten Glückwünschen nach Stuttgart an den Kollegen Anselm Knebusch von der hft, der uns mit Susanne Königer die Einstellungen in Moodle verraten hat – und gerade den Ars Legendi – Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre in Mathematik gewonnen hat mit seinem Konzept des „Computer basierten Lernens“ (CBL).
Was ist der gemeinsame Aufgabenpool?
Die Aufgaben sind in Moodle in Fragensammlungen hinterlegt, die meistens auf Kursebene angelegt sind und auf die nur innerhalb des Kurses zugegriffen werden kann (als lokale Kopie). Um die Aufgaben in einem anderen Kurs nutzen zu können, müssen sie kopiert werden, und sind dann doppelt vorhanden – was bei Korrekturen eben auch doppelten Wartungsaufwand verursacht. Dieser Aufwand, unsere eigenen Kurztests mit gleichen Aufgaben in unterschiedlichen Kursen verschiedener Fakultäten zu pflegen, ist auch der Hauptgrund für diese Initiative gewesen.
Wir haben nun einen Fragenpool weit oben in der Kurshierarchie angelegt (Ebene „Fakultäten und Zentrale Wissenschaftliche Einrichten“) – damit können alle Kurse, die unterhalb dieser Ebene liegen, grundsätzlich auf die Aufgaben zugreifen.
Derzeit sind Aufgaben für Mathematik eingepflegt, die in den Fakultäten MT und WT in Kurztests eingesetzt werden, außerdem Verzeichnisse für weitere Projekte.
Die Aufgabenformate sind beliebig: Generische Moodle-Formate wie Multiple Choice oder Freitextfragen lassen sich ebenso hinterlegen wie STACK-oder Code Runner-Aufgaben.
Warum kann ich die Aufgaben in meinem Kurs nicht sehen?
Um Fragen in dem Pool einstellen zu können (Schreibrechte) oder sie in seinen Kursen einsetzen zu können (Leserechte), sind bestimmte Rollen notwendig:
– Fragenersteller/in (Schreibrechte)
– Fragennutzer/in (Leserechte)
In der Rolle „Fragennutzer/in“ können die Aufgaben nicht verändert werden, aber sie lassen sich duplizieren als lokale Kopie im jeweiligen Kurs (und dann wieder verändern).
Welche Nachteile gibt es?
Aufgaben in dem zentralen Fragenpool sind immer für alle mit den entsprechenden Rollen sicht- und nutzbar, d.h. eine weitere Einschränkung auf die Aufgaben nur bestimmter Projekte scheint derzeit nicht möglich. Daher ist nicht vorgesehen, dass alle Lehrenden Schreibrechte erhalten, um die Risiken versehentlichen Löschens oder Überschreibens klein zu halten. Lese- (und damit Nutzungs-)rechte für alle sind aus unserer Sicht kein Problem.
Was passiert, wenn ich eine Aufgabe aus dem Pool einbinde und jemand ändert etwas daran?
Insbesondere bei STACK-Aufgaben gibt es mittlerweile eine Versionskontrolle – Ändern und Abspeichern führt zu einer neuen Versionsnummer. Moodle ist so konfiguriert, dass im Test immer die letzte Version abgegriffen wird, d.h. in allen Tests erscheint die aktualisierte Aufgabe.
Das war ein von uns erwünschtes Feature: Wenn Fehler auffallen oder mit neuen Moodle-/STACK-Versionen Anpassungen notwendig werden, können diese jetzt zentral erfolgen.
Welche Anforderungen sollten Aufgaben in dem zentralen Pool erfüllen?
Prinzipiell kann jedes Projekt natürlich für sich entscheiden, wie gemeinsame fakultätsübergreifende Aufgaben abgelegt werden sollten. Für unsere bisher eingestellten Aufgaben hatten wir folgende Mindestanforderungen erstellt:
- Qualitätssicherung, d.h. möglichst stabile Versionen, die wenig Wartungsaufwand verursachen: Die Aufgaben sollten bereits mindestens ein Semester im Live-Betrieb in einem Test mit realen Studierenden eingesetzt worden sein, um mögliche Fehler im Vorfeld zu beheben.
- Nutzungsrechte klären: Wir haben unsere Aufgaben, so weit möglich, mit einer Creative Commons-Lizenz versehen: „This work is licensed under CC BY-NC-SA 4.0“, d.h. unter Namensnennung dürfen die Aufgaben für nicht-kommerzielle Nutzung unter gleicher Lizenz weiterverwendet werden. Uns war wichtig, dass alle eingestellten Aufgaben ohne Ambiguität für alle Interessierten nutzbar sind.
- Identische Feldbelegung (speziell STACK-Aufgaben): Wir haben versucht, die Felder möglichst identisch zu belegen, also allgemeine Musterlösungen in „Allgemeines Feedback“, spezifische Rückmeldungen zu einer Aufgabe in „Spezifisches Feedback“ sowie Kommentare und die Rechte in das neue Feld „Question Description“. Damit lässt sich der Rückmeldegrad auf Testebene für alle Aufgaben gleichzeitig steuern.
- Außerdem ist es sinnvoll, bei den Musterlösungen keine Verweise auf bestimmte Auflagen von Büchern o.ä. zu machen – diese Information veraltet und muss sonst irgendwann nachgezogen werden.
Wie komme ich an die Aufgaben?
Da die Rollen auf oberster Ebene derzeit nicht nach Projekten und Aufgaben unterscheiden können, würden wir gerne in dieser Erprobungsphase auf direkten Kontakt und Abstimmung setzen, beispielsweise durch eine Email an stack-team@hs-esslingen.de vor der Einrichtung von Rollen durch Key User oder den Moodle-Support.
Danksagung
Herzlichen Dank an dieser Stelle auch an alle aktuellen und ehemaligen Mitglieder der Hochschule, die mit Diskussionen, Tests und Moodle-Support an der Umsetzung beteiligt waren:
Außer dem STACK-Team: Achim Eichhorn, Karin Melzer, Gunter Schaaf & Miriam Clincy
waren das
Jens Krummenauer, Andreas Helfrich-Schkarbanenko, Nathalie Verné, Clara Wankmüller und Michaela Wörner.
Über Anregungen freuen wir uns – bei Bedarf bieten wir auch gerne eine Demonstration oder Schulungen an.
Miriam Clincy für das STACK-Team